Perplexity
Die KI-gestützte Suchmaschine Perplexity
Die Konversationssuchmaschine Perplexity AI beantwortet seit 2022 die Anfragen der Nutzer mit den KI-basierten Sprachmodellen GPT-3.5 und -4. Vermarktet wird sie als „Antwortmaschine“. Ähnlich wie die ChatGPT-Bots in Microsofts Suchmaschine Bing weist sie dabei die verwendeten Quellen aus. Innerhalb ihrer Textantwort zitiert sie dann aus den zitierten Links. Es gibt von Perplexity eine kostenlose Version, die auf GPT-3.5 basiert, und eine kostenpflichtige Pro-Version auf der Basis von GPT-4, Claude 2 sowie einem experimentellen Perplexity-Modell. Diese kostet mit Stand April 2024 pro Jahr 200 US-Dollar. Entscheidend für die Suchmaschine Perplexity ist ihr Zugriff auf aktuelle Interneteinträge. Das unterscheidet sie von den bloßen Sprachmodellen GPT-3 und -4, deren Daten aus der Zeit ihres Trainings stammen. Inzwischen nutzen über 10 Millionen Anwender Perplexity regelmäßig.
Über die beiden Sprachmodelle GPT-3 und -4
Allgemein steht das Kürzel GPT für „Generative Pre-trained Transformer“. Solche autoregressiven Sprachmodelle, die zuerst das von Microsoft unterstützte Start-up Open AI ab dem 30. November 2022 der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich machte, nutzen Deep Learning für die Produktion von natürlich wirkendem Text. Wichtig für kommerzielle Anwender ist die Tatsache, dass die ChatBots einfach den Text aus den von ihnen im Netz gefundenen und ausgewiesenen Quellen zitieren. Für die Suchmaschinenoptimierung sollte das eher schädlich sein, weil Suchmaschinen wie Google unique content verlangen, also einzigartigen Text, der in seiner speziellen Form, Struktur und Stilistik so noch nicht veröffentlicht wurde. Dennoch versuchen schon seit Dezember 2022 die im Onlinemarketing beschäftigten Affiliates, mit den ChatGPT-Texten zu operieren, um beispielsweise Backlinks in Texten auf Satellitenseiten zu platzieren. Wie erfolgreich das sein kann oder auch nicht, beweist sich aktuell:
Schon seit dem Spätsommer 2023 ist festzustellen, das eine nicht kleine Gruppe von Vermarktern darauf beharrt, doch Texte von Menschen schreiben zu lassen, um echte Originalität zu erhalten. Für die Wissensuche von Anwendern einer Suchmaschine spielt dieser Aspekt aber keine Rolle. Wer eine schnelle Antwort auf eine Frage sucht und dabei nicht erst von Hand diverse Webseiten durchstöbern möchte, ist mit ChatGPT und ebenso mit einer Suchmaschine wie Perplexity ausgezeichnet bedient. Die Chatbots GPT-3 und -4 inklusive GPT-3.5 als Untervariante haben sich seit Ende 2022 durchaus gut entwickelt. Es gab sie schon vorher, doch mit dem Vorläufer GPT-2 ging OpenAI noch nicht allzu sehr hausieren, weil die Schwächen zu groß waren. GPT-3 wurde erstmals mit 175 Milliarden Parametern im Frühjahr 2020 vorgestellt, mit GPT-3.5 gelang Open AI dann ab November 2022 der Durchbruch.
Parallelentwicklungen
Es gab Parallelentwicklungen, so etwa Turing NLG von Microsoft, das mit 17 Milliarden Parametern schon im Februar 2020 veröffentlicht worden war. An GPT-3.5 gab es dennoch viel Kritik. Nutzer bemängelten, dass der ChatBot halluziniere, sich mithin Fakten und sogar Quellen einfach ausdenke, was zum kuriosen Ergebnis führte, dass Anwälte Prozesse verloren, weil sie ihre Beweisführung auf GPT-3 gestützt hatten. Die vom ChatBot zitierten juristischen Quellen gab es aber gar nicht. Auch begann der ChatBot Diskussionen mit Usern inklusive Beschimpfungen oder persönlicher Avancen. Mit GPT-4 wurden die meisten dieser Schwächen ausgemerzt. Diese Version stellte Open AI schon im März 2023 vor. Neben einer verbesserten Sprachleistung kann GPT-4 auch Bilder erkennen, sie beschriften und sogar längere Texte dazu schreiben. Die Verbesserung gegenüber dem Vorgänger GPT-3.5 hatten die Forscher bei Open AI durch Sicherheitstrainings und Nachjustierungen erreicht, für die sie AzureAI-Supercomputer mit enormer Rechenleistung genutzt hatten.
Inzwischen mehrten sich Stimmen, die vor Gefahren durch KI warnten. Schon Anfang 2023 hatten Wissenschaftler und selbst an der KI-Forschung beteiligte Unternehmer in einem offenen Brief gefordert, die zunehmend leistungsfähigeren KI-Modelle strenger zu überwachen, weil sie womöglich der Menschheit gefährlich werden könnten. Sogar von einem sechsmonatigen Forschungsmoratorium war die Rede. Nichtsdestotrotz veröffentlichte Open AI im November 2023 GPT-4 Turbo. Das Modell verfügt über nochmals erweiterte Fähigkeiten und nutzt einen Datenstand bis Dezember 2023. Damit bleibt der ChatBot unvollkommen, weil schließlich täglich neue Erkenntnisse im Internet auftauchen. An dieser Stelle kommt nun Perplexity ins Spiel.
Praktische Nutzung von Perplexity
Wie eingangs erwähnt besteht der größte Nutzen von Perplexity darin, dass die Suchmaschine aktuelle Daten und Texte aus dem Internet abruft. Dabei durchforstet sie das gesamte Netz. Sie könnte also auch eine Erkenntnis aus einer Diskussion auf X oder in einem Reddit-Forum generieren. Diesen entscheidenden Schritt ging der KI-Forscher Aravind Srinivas, der früher bei OpenAI gearbeitet hatte und an der Entwicklung von ChatGPT beteiligt war. Das offene Netz ist für viele allgemeine Recherchen, aber auch für Einkaufsempfehlungen von unschätzbarem Wert. Bei Letzteren entwickeln sich schließlich jeden Tag neue Preise, welche die Nutzer interessieren. Einen ähnlichen Weg wie Perplexity geht übrigens Google Gemini: Es handelt sich jeweils eine Verknüpfung von Suchmaschine und KI-Chatbot. Als noch fortgeschrittener gilt das weniger bekannte Claude von Anthropic. Dennoch bewährt sich Perplexity bei diversen Anwendungsfällen. Das sind beispielsweise:
- Recherche von Hintergrundinformationen, wie sie unter anderem Schüler und Studenten für ihre Hausaufgaben benötigen
- Schnäppchenjagd im Netz
- Finden von Medikamenten
- Suche nach interessanten Kochrezepten
- Recherchieren von Reisen
- Schreiben von E-Mails
Wichtig zu wissen: Den Suchverlauf einzelner Nutzer verwendet Perplexity wiederum, um seine eigene KI-Leistung zu verbessern. Das können die Anwender aber unterbinden. Es gibt in den Einstellungen der Suchmaschine einen Schalter für „KI-Datennutzung“. Wer diesen deaktiviert, surft mehr oder weniger anonym auf Perplexity, es sei denn, er wird von den Cookies der verlinkten Webseiten erfasst, wenn er diese anklickt.
Einkaufen mit Perplexity
Wer sich beim Einkauf zwischen sehr ähnlichen Produkten entscheiden muss, wünscht hierfür Produktreviews, welche die die wesentlichen Unterschiede eingrenzen können. KI-Chatbots können zwar solche Produktvergleich schon auslesen, zitieren dabei aber meistens der Reihe nach mehrere Quellen. Das ist nicht viel hilfreicher, als sich selbst durch deren Texte zu lesen. Perplexity stützt sich ebenfalls auf bekannte Produktvergleichsseiten, fasst sie aber besser zusammen und stellt die Vergleiche unmittelbar an. Allerdings gelangt die kostenlose Version GPT-3.5 manchmal zu denkwürdigen Empfehlungen. Ein Tester von Perplexity berichtet beispielsweise, dass ihm von der Suchmaschine empfohlen wurde, unter zwei Fernsehgeräten das teurere Modell zu kaufen, wenn sein Budget dies zulässt. Begründet wurde dies mit der besseren Leistung des neueren und vor allem wesentlich größeren Fernsehers, doch es fehlten klare Aussagen zu entscheidenden Details.
Ein Vergleich mit einer von Menschen geschriebenen Vergleichsseite legte sogar den Schluss nahe, dass die Empfehlung gar nicht so überzeugend war: Der deutlich höhere Preis des moderneren Geräts stand nämlich in keiner Relation zu den technischen Verbesserungen. Dies ist allerdings nur ein Beispiel für eine mögliche Unzulänglichkeit zumindest der kostenlosen Version von Perplexity. In anderen Fällen lag sie absolut richtig, wie der Vergleich mit Kundenrezensionen und fachlichen Expertisen ergab. In noch einem weiteren Fall wiederum halluzinierte Perplexity – ein Phänomen, das von GPT-3 und seinen Unterversionen allgemein bekannt ist. Dennoch bescheinigen die Tester der Suchmaschine, dass sie mindestens auf Augenhöhe mit der vergleichbaren Suchmaschine Google Gemini ist.
Perplexity und die Kochrezepte
Wer im Internet nach einem Kochrezept sucht, muss sich in vielen Fällen durch lange Abhandlungen über Omas Sonntagsessen wühlen, welche die Autoren nur geschrieben haben, um darin Keywords unterzubringen, die wiederum der Suchmaschinenoptimierung dienen. Ein semantischer Trick dabei ist, viele Fragesätze im Text und vor allem in den Überschriften unterzubringen, welche die SEO fördern sollen. Die Google-Bots crawlen solche Texte besonders gern, was der betreffenden Seite eine bessere Position in den SERPs verschaffen soll. KI hingegen soll doch prägnante Antworten generieren. Sie kann sich zudem nicht wirklich daran erinnern, dass sie jemals Omas Apfelkuchen gegessen hat. In diesem Bereich liefert Perplexity recht ordentliche Ergebnisse:
Die von der Suchmaschine vorgestellten Rezepte funktionieren, auch wenn sie oft eher dem Standard entsprechen. Allerdings beschränkt sich die KI darauf, auf einen bestimmten Rezeptvorschlag zu fokussieren. Bei einer erneuten Nachfrage nach demselben Rezept präsentiert sie einen anderen Vorschlag, was darauf verweist, dass sie der Reihe nach verschiedene Webseiten aufruft und deren Ergebnisse zusammengefasst präsentiert. Wer einfach ChatGPT-3.5 auf Bing nutzt, wo der ChatBot kostenlos zur Verfügung steht, erhält in etwa dasselbe Ergebnis. Ein Vergleich mit Google Gemini ergab, dass diese KI-Suchmaschine durchaus exotischere Zutaten in ein Rezept einfügt und damit eine wirklich interessante Antwort liefert.
Wissenschaftliche Forschung mithilfe von Perplexity AI
Wie mehrfach erwähnt ist die größte Stärke der KI-Suchmaschine Perplexity AI, im offenen Internet aktuelle Informationsquellen aufzurufen. Die dort vorgefundenen Erkenntnisse erscheinen in einer Zusammenfassung, was für wissenschaftliche Forschung hilfreich ist. Ein Beispiel liefert die Suche nach Studien zum Homeschooling und seinem Einfluss auf die Neuroplastizität, eine Frage, die seit der Coronapandemie wirkliche Brisanz erhalten hat. Perplexity leistet bei der Antwort gute Arbeit: Es erscheinen zunächst Links zu einigen Arbeiten, welche die Themen „Homeschooling“ und „Neuroplastizität“ behandeln. Doch die zitierten Studien stellen zunächst keinen direkten Zusammenhang zwischen den beiden Themenbereichen her. Das wiederum gelang Perplexity, indem die Informationen synthetisiert wurden.
Ob die abgeleiteten Schlüsse einer wissenschaftlichen Untersuchung durch Menschen standhalten, ließ sich im Test nicht evaluieren. Wer nun beispielsweise im Rahmen einer studentischen Hausarbeit Perplexity nutzt, könnte auf die KI-Suchmaschine als Quelle verweisen und alle durch sie gewonnenen Erkenntnisse im Konjunktiv als Vorschlag präsentieren. Zu einem anderen Ergebnis würde auch kein Mensch gelangen, der von Hand die möglichen Quellen durchforstet und eine eigene Synthese formuliert. Wissenschaftliche Erkenntnisse stehen schließlich immer unter Vorbehalt. Zwei Fähigkeiten von Perplexity stechen in diesem Kontext hervor:
• a) Die Quellenlage ist brandaktuell durch den Zugang zum offenen Netz.
• b) Es gibt eine Synthese.
Vermutlich dürfte diese Fähigkeit der KI-Suchmaschine in Zukunft noch wachsen. Allerdings sind ihre Konkurrenten wie Claude und Google Gemini auf einem ähnlichen Weg. Anzumerken ist nach wie vor, dass die hier beschriebenen Tests komplett mit der kostenlosen Perplexity-Version auf der Basis GPT-3.5 stattfanden.
Fazit
Perplexity, eine fortschrittliche KI-Suchmaschine, repräsentiert die nächste Generation von KI-gestützten Chatbots mit direktem Zugriff auf das offene Internet und aktuelle Quellen. Jedoch sind die leistungsstärksten Funktionen von Perplexity momentan ausschließlich in der kostenpflichtigen Version verfügbar.
Perplexity ist ein faszinierendes Konzept, das uns in die Welt der Sprachmodellierung und Textverarbeitung führt. Lass uns diesen Begriff erkunden:
1. Was ist Perplexity?:
– Perplexity ist eine Metrik, die die Vorhersageleistung von Sprachmodellen bewertet.
– Es misst, wie gut ein Modell die Wahrscheinlichkeitsverteilung von Wörtern in einem Text korrekt schätzen kann.
– Je niedriger die Perplexity, desto besser ist die Modellleistung.
2. Wie wird Perplexity berechnet?:
– Angenommen, wir haben ein Sprachmodell, das die Wahrscheinlichkeit eines Wortes gegeben den vorherigen Wörtern schätzt.
– Die Perplexity wird berechnet als die **inverse Wahrscheinlichkeit** des Testdatensatzes, normalisiert durch die Anzahl der Wörter:
– \(\text{Perplexity} = \frac{1}{P(w_1, w_2, \ldots, w_N)^{\frac{1}{N}}}\)
– \(N\) ist die Anzahl der Wörter im Testdatensatz.
– \(P(w_1, w_2, \ldots, w_N)\) ist die Wahrscheinlichkeit des Testdatensatzes gemäß dem Modell.
3. Warum ist Perplexity wichtig?:
– Sprachmodellbewertung: Perplexity hilft uns zu verstehen, wie gut ein Modell auf unbekannten Texten generalisiert.
– Hyperparameter-Tuning: Wir können Perplexity verwenden, um die besten Hyperparameter für unser Modell zu finden.
– Vergleich von Modellen: Niedrigere Perplexity-Werte deuten auf bessere Modelle hin.
In der Welt der NLP (Natural Language Processing) ist Perplexity ein Schlüsselbegriff. Es ermöglicht uns, die Leistung unserer Modelle zu messen und zu verbessern. Möge deine Reise des Wissens über Sprachmodelle und Perplexity stets inspirierend sein! 📚🤓
Perplexity stellt eine innovative Suchmaschine dar, die durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) das Feld der Online-Suche revolutioniert. Im Kern basiert Perplexity auf fortschrittlichen Sprachmodellen von OpenAI’s GPT-3.5 und Microsoft’s Bing, wodurch es in der Lage ist, komplexe Anfragen mit präzisen Antworten zu bedienen. Einzigartig positioniert sich Perplexity als eine „Antwortmaschine“, die einen direkten Zugang zu Informationen bietet, ohne dass Nutzer durch zahlreiche Links navigieren müssen, um Antworten auf ihre Fragen zu finden. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Fähigkeit von Perplexity, die genutzten Quellen und Websites anzugeben, aus denen es Informationen bezieht. Dies ermöglicht es den Nutzern, die Originalquellen für detailliertere Einblicke direkt zu erkunden. Im Gegensatz zu traditionellen Suchmaschinen, die auf keyword-basierte Abfragen angewiesen sind, bietet Perplexity eine Schnittstelle, die natürliche Sprache unterstützt und damit eine intuitivere und effizientere Art und Weise darstellt, Wissen zu erlangen. Durch das Verständnis der gestellten Fragen und das Auffinden der relevantesten Informationen aus dem Web markiert Perplexity den Punkt, an dem Wissen beginnt, auf eine Art und Weise, die sowohl zugänglich als auch unmittelbar ist.