E-Zigaretten Nutzungskosten
Nutzungskosten bei E-Zigaretten und Liquide
Wer dampft bzw. plant, vom Rauchen auf das E-Zigaretten Dampfen umzusteigen, wird sehr oft mit dem Pauschalurteil konfrontiert: „Dampfen ist bestimmt teurer als Rauchen!“ Diese Auffassung äußern Personen, die selbst nicht dampfen und oft auch nicht rauchen bzw. von denjenigen, die als Dampfer und/oder (ehemalige) Raucher ihre Kosten nie genau berechnet haben. Um kurz das Fazit vorwegzunehmen: Bislang (Juni 2021) stimmt das nicht, Dampfen ist in Wahrheit wahrscheinlich sehr viel günstiger. Das hängt allerdings auch von der Menge des Konsums ab, denn ehemalige Raucher dampfen anders, als sie früher geraucht haben (häufig weniger, was das Dampfen noch günstiger macht). In diese gute Nachricht mischt sich allerdings der Wermutstropfen, dass das Bundesfinanzministerium Liquide und Tabakerhitzer schon ab 2022 mit drastischen Steuern belegen will.
Kostenfaktor beim Dampfen vs. Rauchen
Die Kosten hängen natürlich von der Häufigkeit des Dampfens und in einem gewissen Umfang auch vom Equipment ab. Der letztgenannte Aspekt spielt zumindest für Zigaretten- und Zigarrenraucher kaum eine Rolle, hier gibt keine gigantischen Preisunterschiede (bei Pfeifen hingegen schon). Einige Dampfer schaffen sich aus rein technischem oder designerischem Interesse immer wieder neues Equipment an, das kann durchaus etwas ins Geld gehen. Am meisten werden die Kosten allerdings bei Dampfern wie Rauchern durch die Häufigkeit des Konsums beeinflusst.
Wir wollen hier einmal den typischen Raucher mit demjenigen Dampfer vergleichen, der sich durchschnittlich verhält, also sich ein Gerät kauft und dieses so lange nutzt, wie es funktioniert. Dazu benötigt er immer wieder neue Liquide und gelegentlich einen neuen Verdampferkopf. Nun der Kostenvergleich:
- Wenn der Raucher täglich eine Schachtel raucht, gibt er wöchentlich bis zu 49,- und monatlich knapp 200,- € aus. Es geht bei billigen Marken etwas günstiger, aber viel billiger als 140,- €/Monat funktioniert das Rauchen nicht – es sei denn, der Raucher dreht oder stopft seine Zigaretten selbst, was ein großer Zeitaufwand ist.
- E-Zigaretten-Liquide Checkmate Aromen gibt es schon ab rund 1,70 €/100 ml. Es gibt auch teurere Sorten (bis zu zehnmal teurer), doch mit 100 ml kommt ein Dampfer über einen Monat! Das bedeutet, die Liquide sind um Größenordnungen günstiger als Tabak. Die Anschaffungskosten wiederum der E-Zigarette oder welchen Equipments auch immer und die Ersatzkosten für Verdampferköpfe (ein Verschleißteil) schlagen beim durchschnittlichen Dampfer, der sein Equipment so lange nutzt, wie es eben funktioniert, mit ~10 €/Monat zu Buche.
- Der durchschnittliche Raucher kann über 2.000,- €/Jahr (und auch deutlich mehr) für sein Laster ausgeben. Beim durchschnittlichen Dampfer sind es wahrscheinlich selten mehr als 500 bis 600 €/Jahr. Der Punkt geht also an die Dampfer.
Kann der Raucher nicht mit selbst gedrehten oder gestopften Zigaretten viel Geld sparen?
Das kann er, doch das gibt es bei den Dampfern auch. Sie können sich ihre Liquide selbst mischen und sogar ihre Verdampfer selbst wickeln. Die Ersparnis ist bei den Rauchern etwas größer, aber immer noch ist und bleibt Dampfen deutlich günstiger als Rauchen. Ganz pauschal gesprochen kostet es nicht einmal die Hälfte, sondern noch deutlich weniger.
Dampft man so viel, wie man raucht?
Das ist ein komplizierter Punkt. Raucher wie Dampfer nutzen ihr Laster oder Hobby (je nach Betrachtungsweise) sehr stark als Stresskompensation oder zur Überbrückung von Wartezeiten und Langeweile, als Kommunikationsaufhänger und so weiter. Allerdings erzeugt das in Zigaretten enthaltene Nikotin einen sehr starken und schnellen Kick, der zu den stärksten aller bekannten stoffgebundenen Süchte gehört. Daher können Raucher nicht vom Glimmstängel lassen. Die Sucht meldet sich nach einiger Zeit (oft nach 90 bis 120 Minuten) mit stärkster Macht.
Dampfer ohne Nokotin
Dampfer hingegen dampfen oft ganz ohne Nikotin und aus reinem Genuss, was den Konsum etwas reduzieren kann. Dem steht wiederum gegenüber, dass Dampfen an öffentlichen Orten erlaubt ist, Rauchen hingegen vielfach nicht mehr, sodass man meinen könnte, es würde etwas weniger geraucht. Allerdings wissen Raucher, dass sie immer ein Eckchen für ihre Sucht finden. In Summe wird wohl etwas weniger gedampft als geraucht, und zwar auch durch ehemalige Raucher. Allerdings ist die Studienlage zu dieser Fragestellung dünn.
Warum glauben dann viele Menschen, dass E-Zigaretten Dampfen teurer als Rauchen ist?
Das sind Personen – siehe oben –, die sich mit den Kosten niemals ernsthaft befasst haben. Wer etwas von E-Zigaretten hört, weiß nur ganz oberflächlich, dass hierzu eine erste Anschaffung des Equipments gehört. Nun gibt es durchaus E-Zigaretten für 350,- €, doch das ist Lifestyle und kein Must Have. Einsteigerprodukte kosten in manchen Shops nur 20,- €, etwas Solides ist unter 50,- € immer zu haben. Hinzu kommen wie erwähnt die Verdampferköpfe, doch der durchschnittliche Dampfer hat wahrscheinlich Equipmentkosten um 10,- €/Monat.
Fazit
Dampfen ist noch viel günstiger als Rauchen und außerdem 95 % weniger gesundheitsschädlich. Es bleibt zu hoffen, dass es die Steuererhöhungen auf Liquide, wie sie derzeit das BMF plant, doch nicht ab 2022 gibt.
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[…] nennt eine erste Steuerstufe von 0,02 €/mg und eine zweite Stufe von 0,04 €/mg Nikotin im Liquid. Das würde bedeuten, dass für handelsübliches E-Liquid, wie es nach dem TabakerzG […]
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